Datenaskese wird uns nicht retten

Überwachung Statt politisch neue Weichen zu stellen, wird Nutzern empfohlen, weniger Daten im Netz zu hinterlassen. Das ist der falsche Weg, findet Piratin Katharina Nocun
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Datenaskese wird uns nicht retten

Foto: Josep Lago/ AFP/ Getty Images

Das Internet war ihnen schon immer suspekt. Die digitale Demenz haben sie bereits seit Jahren kommen sehen. Und statt des Smartphones schwören sie noch immer auf ihr Nokia-Handy im handlichen Backstein-Format. Es gibt diese Menschen, bei denen eine gehörige Portion Genugtuung mitschwingt, wenn sie über Überwachung sprechen. Sind diejenigen ohne Facebook-Zölibat selbst schuld, wie es aus der Ecke der Daten-Asketen tönt? Ersticken wir zu Recht an unserem eigenen Datenmüll?

Auf Öko-Strom umzusteigen ist etwas ganz anderes als Datenaskese zu leben. Der Vergleich zur Umweltbewegung hinkt: Das Netz ist nicht voll und muss auch nicht wegen Übermüllung schließen. Die Entscheidung, 2014 als Digital Native aufzuwachsen, ist ungefähr genauso