Nach zwei Jahren Pandemie ist ein Strategiewechsel erforderlich. Eine vollständige Kontrolle des Infektionsgeschehens unter dem Druck der Omikron-Variante ist nicht möglich. Das Ziel sollte sein, schwere Erkrankungen und Tod durch SARS-CoV-2 zu verhindern. Die Impfung ist hier die effektivste Waffe. In Deutschland sind fast 90 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahre mindestens zweimal geimpft und 77 Prozent geboostert. Der Schutz dieser und anderer besonders gefährdeter Gruppen muss im Fokus aller präventiven Anstrengungen stehen.
Welchen Beitrag kann hier die allgemeine Maskenpflicht leisten? Die Maske ist zu einem Symbol der Pandemiepolitik geworden, die häufig ohne Belege als wesentlicher Erfolgsfaktor zur Eindämmung der Pandemie verkauft wurde. Sicher, Masken können, wo Abstände nicht eingehalten werden, einen Beitrag zur Verhinderung von Ansteckungen leisten. Dies ist vor allem da notwendig, wo ein hohes Schutzniveau gewährleistet werden muss, wie in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.
In öffentlichen Bereichen kommt es dagegen zu flüchtigen Kontakten, die nicht ausreichen, um zu einer Übertragung zu führen. Von anderen Infektionserregern wissen wir, dass die meisten Übertragungen im privaten Umfeld stattfinden. Dieselben Beobachtungen bestätigen sich auch bei SARS-CoV-2; häufig lassen sich Ansteckungen auf die Orte zurückführen, wo Infektionsschutzmaßnahmen keine Rolle spielen. Neueste Studienergebnisse aus Südafrika und Großbritannien zeigen, dass eine Infektion mit Omikron nach Impfung wahrscheinlich zu einer robusteren Immunität führt. Dies kann für den Herbst und den weiteren Verlauf von entscheidender Bedeutung sein.
Jeder kann und darf weiterhin Maske tragen
Betrachtet man Gesundheitsschutz ganzheitlich, gewinnt man den Eindruck, dass Masken eine gewisse Scheinsicherheit in der Bevölkerung vermitteln. Ein Großteil der Bevölkerung unterschätzt das Risiko für Infektionskrankheiten im privaten Umfeld. Hier sollte man das Bewusstsein schärfen und „Hygiene im Alltag“ fördern, Maßnahmen wie die Niesetikette, Händehygiene und das Zuhausebleiben bei Krankheitssymptomen. Sie haben auch weit über SARS-CoV-2 hinaus einen nachhaltigen präventiven Effekt. Die Verantwortung für die Gesundheit sollte wieder dem Einzelnen in die Hand gelegt werden. Dass jeder ein individuelles Sicherheitsbedürfnis hat, ist zu respektieren. Jeder kann und darf ja weiter eine Maske tragen und sollte es auch tun, wenn er oder sie durch eine Unterdrückung des Immunsystems besonders gefährdet ist. Nicht beiseitegeschoben werden sollten aber auch die Belastungen durch Masken für Kinder und für Menschen mit Behinderung, wobei eine Pflicht keinen Ermessensspielraum und Platz für gesunden Menschenverstand lässt.
Lange hat der Staat weitreichende Maßnahmen für nötig betrachtet. Aber sind sie noch verhältnismäßig? Bei Betrachtung der Fakten – einer sehr hohen Immunisierungsquote in den besonders betroffenen Bevölkerungsgruppen und dem damit verbundenen Schutz vor schwerer Erkrankung, der nur geringen Wirksamkeit einer allgemeinen Maskenpflicht, der vermutlich robusteren Immunantwort nach Impfung und Infektion sowie der Rückgabe der Verantwortung für den Gesundheitsschutz an jeden Einzelnen – sollte die Maskenpflicht keine solche verpflichtende Maßnahme mehr sein. Bei SARS-CoV-2 besteht aktuell auf Bevölkerungsebene kein signifikant höheres Risiko als bei anderen respiratorischen Erkrankungen. Die Maskenpflicht in der Öffentlichkeit leistet keinen Beitrag zum Schutz vor schwerer Erkrankung und Tod.
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Lesen Sie hier eine Widerrede von Susan Sziborra-Seidlitz auf diesen Artikel
Kommentare 11
Moin, moin ~
auch wenn ‚Masken‘ – und natürlich auch ‚Lockdowns‘, ‚Social-Distancing‘, ‚Angst-Verbreitung‘ etc. – seit hunderten von Jahren zum ‚Standard-Programm‘ in solchen Situationen gehören, haben diese – meiner Kenntnis nach – nie einen wirklich Evidenz-basierten ‚positiven‘ Effekt gehabt … – sorry, da sitzen Sie leider der üblichen ‚Fable Convenue‘ – Neu-Deutsch bzw. ursprünglich aus dem Lateinischen: ‚Narrativ‘ – auf, die selbstverständlich sogar schon seit Jahrtausenden ‚erfolgreich‘ zum Werkzeugkasten dessen gehören, mit denen die jeweiligen sogenannten ‚Eliten‘ uns an der Nase herumführen und damit ihre Macht-Ansprüche bzw. ‚Besessenheit‘ durchzusetzen … Evidenz-basierte Nachweise bzw. Studien bzgl. ‚negativer‘ Effekte von ‚Masken‘ & Co sind jedoch en Gros zu finden …, aber damit bewege ich mich ja jetzt wohl ‚automatisch‘ im ‚Umfeld‘ von ‚Nazis‘, ‚Antisemiten‘ usw., weswegen ein ‚Ernst-nehmen‘ dessen, was ich hier von mir gebe, sich von ‚selbst‘ erübrigt – oder (?!) … – HerzLichsT aus Ostfriesland ~
Die Katze kommt ganz leise aus dem Sack ...
Während sich alle Welt über die Vorgänge in der Ukraine empört, hat T-Systems den milliardenschweren Auftrag erhalten, die Grundlagen für ein weltweites digitales Impfzertifikat zu schaffen. Ganz nebenbei (und relativ offen) werden dort auch die Ziele von ID2020** mit eingearbeitet.
Wer nun Corona-Maßnahmegegner immer noch vermeintlich witzig mit " ... hihi und Bill Gates will uns alle chippen, hihi ..." ins Abseits stellen will, wird sich wundern, wie schnell er sein RFID-Zäfchen bzw. die Nano-Marker im Rahmen seines Impf-Abos verpasst bekommt.
https://www.telekom.com/de/medien/medieninformationen/detail/covid-19-who-beauftragt-t-systems-648630
https://www.heise.de/tp/features/Ueber-Impfstoffe-zur-digitalen-Identitaet-4713041.html?seite=all
Als Teil einer betroffenen Risikogruppe sind mir die faktischen Auswirkungen des Maskentragens wichtiger als die Nachweisbarkeit ihrer Wirkung.
Nach Gesprächen mit Angestellten im Handel habe ich seit langem den Eindruck, dass dort mehr Klugheit versammelt ist als bei jenen, die die Regeln Sinnfrei und Verstandlos festlegen. Hanlon's Rasiermesser hat die Regie übernommen.
Ich erinnere mich an ein Gespräch im Frühjahr 2020, wenige Wochen nach der ersten großen Verunsicherung. Ich habe mich damals zu der Prognose hinreißen lassen: Wir werden dann wohl zu Tode beschützt. Mein ohnehin überschaubares Umfeld hat sich munter weiter reduziert.
Wenn ich vor den Alternativen stand: öffentliche Begegnungen mit Maskentragen bei starken gesundheitlichen Belastungen oder Rückzug ins Private mit nur noch sehr wenigen limitierten Besuchen, war für mich Letzteres die Qual der Wahl.
Die Corona-Politik 2020-2022 hat nur eines: große Verunsicherungen und Beunruhigungen geschaffen. Sie hat die bescheidene Lebensqualität Vieler noch weiter reduziert.
Wenn ich jetzt von 'Untersuchungen' lesen muss, Menschen mit Masken würden attraktiver wahrgenommen als Menschen ohne, dann sage ich nur eines: Herz und Hirn einschalten, Masken in der Rumpelkammer verstauen.
Den Menschen, die mich mit Maske attraktiver finden, entgegne ich nur: Brille sorgfältiger und öfters putzen, wenn nötig mal zum Optiker gehen. Und: die eigene Hirnkuppel besser durchlüften.
°:°
Danke. Meine Rede. Absolut. Demaskiert euch. Impfen wer mag. Schluss mit dem Irrsinn. Leider ist zu befürchten, dass Adolf Scholz & co in ihrem Wahn noch immer an den Endsieg glauben und sich von Herz, Verstand und wissenschaftlicher Expertise so leicht nicht irritieren lassen.
Schauen wir die nächsten Wochen mal auf die Niederlande. Außer im öffentlichen Verkehr gibt es dort keine Maskenpflicht und auch alles andere ist auf. Mal sehen was da passiert.
Und die Aufhebung der Pflicht bedeutet ja auch kein Verbot. Ich fühle mich mit Maske in öffentlich zugänglichen Innenräumen sicherer als ohne. Und dann kann ich ja zur FFP2-Maske greifen, um mich zu schützen. Damit ändert sich für mich nix.
>>Außer im öffentlichen Verkehr gibt es dort keine Maskenpflicht und auch alles andere ist auf.<<
Während hier weiterhin "3G" in öffentlichen Verkehrsmitteln gilt. Der Strassenverkehr hat wie gewünscht wieder zugenommen und muss jetzt nur noch vollständig elektrifiziert werden, dann brechen die herrlichen Zeiten an. Zumindest für Inhaber von Automobilaktien.
>>Und die Aufhebung der Pflicht bedeutet ja auch kein Verbot.<<
Das muss man sich mal klar machen, ja. Es gibt hier ein paar wenige Leute die auch im Freien mit FFP2-Maske herumlaufen, obwohl nicht vorgeschrieben: ein bisserl CO2-Rückatmung hält das Gehirn auf Sparflamme.
>>Mal sehen was da passiert.<<
Ja, man wird in Europa vergleichen können. Einige, nicht sehr Viele wollen das sogar.
"[...] ein bisserl CO2-Rückatmung hält das Gehirn auf Sparflamme."
Ma wieder bestes Kabarett (auch dies scheint seinen Rückzug angetreten zu haben).
Das Thema reizt einfach dazu ...
Man könnte sogar soweit gehen und die Wirksamkeit aller Maßnahmen in Frage stellen, wenn man sich die Positivzahlen der letzten Wochen anschaut. Denn offensichtlich passieren Ansteckungen ja gerade da in großer Zahl, wo es niemand sieht oder vermutet.
Und beweise mal jemand den Einwand, dass es ohne Grundrechtsbeschränkungen noch mehr "Fälle" gäbe. Insbesondere die Entwicklung in England oder Dänemark spricht hier eine deutliche Sprache.
Ich war selbst vor vier Wochen in London. Eine Woche "maskenfrei". Im Hotel, in Museen, in vollen Restaurants und Cafés, im vollbesetzten Theater,... Wir (zwei) haben uns "Mühe gegeben", doch kein Corona, nirgends.
Habe gerade die neuen Zahlen von Hessen gelesen.
Die Alten über 60 (bin selbst einer von denen) stecken sich weit weniger an als angenommen. Etwa in Pflegeheimen.
So ein Pech aber auch!
So kriegen wir den demographischen 'Altenüberschuss' nicht weg.
Wieler, Spahn, Lauterbach & Co: Mehr Kreativität bitte ...
Krisengewinnler: Neues Frischfleisch für Lauterbach.