Dekolonialisert Euch! Sinthujan Varatharajah fordert ein neues postkoloniales Denken

Interview Sinthujan Varatharajah holt den Kolonialismus aus dem Museum in den Alltag. Sie*er dekonstruiert hegemoniale Machtpolitiken und falsche Gewissheiten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2022
„Ich lese die Documenta 15 als Kollision der deutschen und nichtdeutschen Realitäten“ – der*die kritische Denker*in Sinthujan Varatharajah im Gespräch
„Ich lese die Documenta 15 als Kollision der deutschen und nichtdeutschen Realitäten“ – der*die kritische Denker*in Sinthujan Varatharajah im Gespräch

Foto: Lilian Scarlet Löwenbrück

Russischer Angriffskrieg, Aufstände im Iran und ein globaler Kampf um Ressourcen, die den Klimawandel befeuern. Gerade hängt alles mit allem zusammen. Wie kann man diese Welt noch greifen? Wo kann man ansetzen, um mehr globale Gerechtigkeit zu schaffen? Sinthujan Varatharajah ist Kind tamilischer Flüchtlinge und lebt in Berlin. In seinem anspruchsvollen Essay an alle Orte, die hinter uns liegen beschreibt sie*er, wie der Kolonialismus die Gegenwart prägt, und zeigt, warum die Art, wie wir sprechen, hinterfragt werden muss.

der Freitag: Sinthujan Varatharajah, woran denken Sie, wenn Sie an koloniale Gewalt denken?

Sinthujan Varatharajah: Ich denke an die Welt, die wir geschaffen haben. An die Welt, in der wir leben, dessen Teil wir sind und die von unterschiedlichen „