Dekonstruktion des Dorftrottels

AfD Ist die Provinz Schuld am Aufstieg der Rechtspopulisten? Zwei Studien zeichnen ein wesentlich differenzierteres Bild
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2018
„Wo kein Ortsverband, da kein Besuch von Politikern.“
„Wo kein Ortsverband, da kein Besuch von Politikern.“

Foto: Odd Andersen/AFP/Getty Images

Eine Ferndiagnose, sagt der Duden, ist eine „Beurteilung, zu der jemand gelangt, ohne sich unmittelbar mit einem bestimmten Untersuchungsgegenstand oder Sachverhalt zu befassen“. Das kommt einem in den Sinn, wenn man sich die in Städten gängige Betitelung von AfD-Wählern anhört: Arbeitslose Dorftrottel seien das, Landeier, denen in ihren Käffern so langweilig sei, dass sie ohne Feindbild nicht können. Eine Verurteilung der „Anderen“, basierend auf Stereotypen und eben nicht auf persönlichen Begegnungen. Wer ist schuld an den 12,6 Prozent für die AfD bei den Wahlen zum Bundestag? Die Stadt sagt: Die Provinz war’s; der Westen beschuldigt den ländlichen Osten.

Eine jüngst erschienene Studie meint: Diese Form von Fe