Dem wendigen Kardinal Faulhaber

FROHE BOTSCHAFT IN WEISS-BLAU In München wird die Kollaboration des einstigen Kirchenfürsten mit dem Nazi-Regime nach wie vor durch einen Straßennamen geehrt
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Wer in München vom Kultusministerium auf dem kürzesten Weg zum Erzbischöflichen Ordinariat gehen will - und das ist dort nicht ungewöhnlich - der muss durch die Kardinal-Faulhaber-Straße. Doch spätestens seit Anfang März gibt es Leute, denen es keine Freude mehr macht, durch eine Straße mit diesem Namen zu laufen. "Nach dem schockierenden Bericht über Faulhaber", schrieb ein Münchner der Süddeutschen Zeitung, "kann man der Stadtverwaltung nur raten, so schnell wie möglich den Namen der Straße, die nach diesem Mann benannt wurde, zu ändern".

Der "schockierende Bericht" war die Kurzfassung eines 104-Seiten-Buches, das soeben im Münchner Buchendorfer Verlag erschien. Titel: Kardinal Michael Faulhaber. Des Kaisers und de