Demnächst im Café 22

Berliner Abende Der Radiowecker schaltet sich ein. 5.45 Uhr. Es ist stockfinster, es ist bitterkalt und es ist Sonnabend, was nur bedeuten kann, dass ich mich ...
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Der Radiowecker schaltet sich ein. 5.45 Uhr. Es ist stockfinster, es ist bitterkalt und es ist Sonnabend, was nur bedeuten kann, dass ich mich freiwillig um diese Zeit aus dem Bett treibe. Ich muss verrückt sein! Eine Stunde später stehe ich gestiefelt und gespornt an der Hauptverkehrsstraße von Mahlsdorf; also kurz vor Polen, wie meine Kollegen aus dem Westen meist zu sagen pflegen. Es ist immer noch dunkel, keine Menschenseele lässt sich blicken, kein Wind haucht durch die Luft. Trotzdem raschelt es unaufhörlich, gelbe Blätter fallen wie von Geisterhand gezupft zu Boden. Einfach so, es ist Herbst.

Ich warte auf meine Fahrgemeinschaft. Zu fünft, wie sich denken lässt, fünf Frauen, wir wollen zum Einkaufsbummel nach Polen fahren - nicht auf den P