Den Herrschaftsknoten lösen

Kritik Frigga Haug wollte schon früh Marxismus und Feminismus versöhnen. Nun legt sie Rechenschaft ab
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2015

Radikales Fragen, das manchmal nur zu Zwischenergebnissen führt, war Frigga Haug stets wichtiger als das geschwinde Herausstellen scheinbar fertiger Erkenntnisse. Ihr Buch, das nächste Woche erscheint, dokumentiert das Schicksal einer Fragenden. Die bekannte marxistische Feministin hat nicht nur Texte aus mehr als vier Jahrzehnten zusammengestellt. Sie legt auch den schwierigen, überraschungs- und enttäuschungsreichen Lebensweg dar, dem die Texte abgerungen sind. Am Ende steht eine große Einsicht.

Um nur eine Etappe ihres Lebens zu schildern: Haug war seit 1968 prägendes Mitglied einer Westberliner Gruppe, die sich zunächst als „Aktionsrat“ verstand, von 1970 an aber „Sozialistischer Frauenbund“ heißt. Der Name bezeichnet N