Den Kopf in die Schlinge gelegt

FDP Als sie nur noch Funktionspartei waren, gerieten die Liberalen auf die schiefe Bahn. Ihr Ausscheiden ist folgerichtig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2013

Für den 22. September 2013, 18 Uhr, hatte der Kabarettist Jürgen Kuttner zu einem satirischen Wahlabend in die Berliner Volksbühne eingeladen. Das Publikum: Menschen jüngeren und mittleren Alters, gewiss eher links, unverkennbar individualistisch. Kaum jemand betrat den Saal, solange nicht die erste Hochrechnung da war. Als sie dann kam und ankündigte, die FDP werde dem nächsten Bundestag nicht mehr angehören, brach lauter Jubel aus. Er wich den ganzen Abend nicht mehr. Die Schadenfreude nahm allmählich den Charakter des Nachtretens an, der Frust über andere Wahlergebnisse, von denen man keineswegs erbaut sein konnte, wurde weggelacht auf Kosten der FDP. Das war offensichtlich nicht nur szenetypisch. In der Elefantenrunde von ARD und ZDF fand si