Den Kopf schön unten halten

Alltag Bedenkenswertes über die Couch als Möbel und Metapher
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Als ich neulich mit meinem alten Freund Lewin über die Psychoanalyse und Freuds 150. Geburtstag sprach, sagte er, dass ihn all die Couchfotografien, denen man zur Zeit ja kaum entkommen könne, geradezu erschlügen. Jeden Tag müsse er sich in den Zeitungen diese Bilder anschauen, und das sei ganz einfach unerträglich. Er mache ja, wie ich wisse, selbst eine Analyse, und wenn er irgendwo auf einer dieser Abbildungen "seine" Couch entdecken würde, dann wäre das für ihn das Allerschrecklichste. Ein Schlag ins Gesicht, so sagte er wörtlich. Denn er spreche dort in einer Weise über sich selbst, die mit dem Wort "intim" nicht einmal in Ansätzen angemessen ausgedrückt werden könne, und auch die Begriffe "privat" oder "persönlich"