Den Wechsel verschlafen

CDU Angela Merkel kann ihre Regierungspolitik fortsetzen. Doch für die Führung der Partei muss sie sich künftig etwas einfallen lassen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2016
Julia Klöckner (li.) verlor vor der Wahl die Nerven und ging auf Distanz zur Kanzlerin
Julia Klöckner (li.) verlor vor der Wahl die Nerven und ging auf Distanz zur Kanzlerin

Foto: Thomas Lohnes/Getty Images

In ihrer Funktion als Bundeskanzlerin hat Angela Merkel kein Problem, aber als CDU-Vorsitzende. Die Niederlagen ihrer Partei in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bezeugen eine Schwäche der Union, die bisher nur für den Norden der Bundesrepublik galt, nicht aber für den Süden. Was vor fünf Jahren in Stuttgart als Betriebsunfall durchgehen konnte, dass nämlich Grüne und SPD als deutlich schwächere Parteien umstandslos eine Regierungskoalition gegen die damals noch weitaus stärkere CDU bildeten, hat sich in den Regierungsjahren des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann als Anfang vom Ende der Dominanz der Christdemokraten im Ländle herausgestellt. Es ist eben keineswegs so, wie die Neuformulierer einer Charisma-Theorie jetzt v