Den Wolken ein Stück näher

Im Turm Brigitte Lichtenberg arbeitete 37 Jahre lang im Fernsehturm auf dem Berliner Alexanderplatz. Der Turm war dafür gemacht, die Massen zu begeistern
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Berlin Alexanderplatz, es ist laut und ungemütlich. Absperrzäune, Baggerlärm, Touristen. Dazwischen schrillt die Straßenbahn. Manchmal, wenn man hierher kommt, ist es, als trete man eine Strafe an. Eine Band namens „Fanfara Kalashnikov“ spielt laut und schnell Speed Brass im Balkan-Stil. Das passt, hier ist alles laut und schnell. Es hämmert und knallt. Am Alex wird gebaut. Am Alex wird immer gebaut. Neuerdings aber nur noch Einkaufscenter. Ich bin verabredet an der Weltzeituhr, wo sonst. Die steht seit 40 Jahren da. Die Planeten drehen sich. Der Alex, könnte man meinen, ist der Nabel der Welt. Ein verdreckter Nabel. Der Kehrwagen fährt rundum. Doch der Dreck ist schneller. Dann gellt ein Schrei. Vom Park Inn stürzt jemand in die Tiefe. B