Denis Schecks miese Pointe

Literaturkritik Denis Scheck präsentiert bei SWR2 in Götterpose seinen Anti-Kanon der Literatur. Bei der Verbannung von Christa Wolfs „Kassandra“ vergaloppiert sich der Kritiker
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Bücher im Fernsehen zu präsentieren, ist keine dankbare Aufgabe. Jemand wie Denis Scheck, der das mit Hingabe tut, bekommt für seine Büchersendung druckfrisch von der ARD die Zeit von kurz vor bis kurz nach Mitternacht. Um diese Zeit ist nichts mehr frisch, am wenigsten der Zuschauer. Weil es keine dankbare Zeit ist, hat er im Bunde mit dem SWR2 aus schierer Verzweiflung über diese Ignoranz gegenüber seiner literaturkritischen Mission eine neue Bücher-Präsentationsidee erfunden und zu einem öffentlich-rechtlichen TV-Beitrag werden lassen: Schecks Anti-Kanon. Der vereinigt die – nach Schecks Meinung – schlechtesten Bücher der Weltgeschichte und zwar „aus Liebe zur Literatur“, weil er „die Diskussion über di