Die Steuerung über Tests hat die Schulen massiv verändert: Von den Sprachtests für Vierjährige über die regelmäßigen Vergleichsarbeiten, zentralen Abschlussprüfungen, das Zentralabitur bis hin zu Hochschuleingangstests bestimmen Rankings und Tests die deutschen Bildungslandschaft. Sie geben Auskunft, welcher Student gut ist, welcher Schüler, welche Schule, welches Schulsystem. Bei PISA geht es um benchmarks und best practice. Und nicht mehr um die Frage: Welche Bildung, welche Schule wollen wir überhaupt?
Die Kultusminister treiben scheinbar diese Testindustrie voran. Doch ihre Aufregung über den PISA-Koordinator Andreas Schleicher zeigt: In Wirklichkeit sind sie die Getriebenen, die sich diesem neuen, sagen wir es ruhig: neoliberalen Politikstil der Outcome-Steuerung nicht entziehen können. Und deshalb wollen sie jetzt beides: Tests und Standards wie auch Vergleichsarbeiten - aber nicht, um den Schulen wirklich Freiheit auf dem Weg zu besten Ergebnissen zu geben. Denn auf der anderen Seite wächst der Wust bürokratischer Steuerungen mit Kopfnotenverordnungen, verbindlichen Grundschulgutachten und Denk- und Interpretationsverboten darüber, was die PISA-Daten denn nun wirklich aussagen.
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