Denunziation der Moderne

Ausstellung Warum ich Ekkehart heiße: Eine große Ausstellung über die unbekannten Naumburger Meister spiegelt deutsche Geschichte und die Tragweite ­zeitgeistiger Namensgebung wider
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Es ist, um persönlich einzusteigen, auch meine eigene Geschichte, der ich auf die Spur kommen wollte, als ich den Zug nach Naumburg an der Saale bestieg, um dort die überregional angekündigte Uta-Ausstellung zu sehen, korrekt unter dem Titel Der Naumburger Meister. Bildhauer und Architekt im Europa der Kathedralen. „Uta von Naumburg“ ist hier der Star – aber gleich neben ihr steht, wie sie fest in die Architektur des Domes integriert, ihr Ehemann, der Markgraf Ekkehard – genauer gesagt: Ekkehard II. Und der ist mein Namenspatron.

Dazu muss ich erklären, dass ich Jahrgang 1934 bin, nur wenig mehr als ein Jahr nach der „Machtergreifung“ geboren und im benachbarten Eisenach auf den Namen Ekkehart getauft. Die Namen, die wir unseren Kinder