Deportation im Wagen der Firma

ARGENTINIEN Ehemalige Ford-Betriebsräte verklagen den Konzern wegen seiner Kollaboration mit der Militärdiktatur. Sie fordern Entschädigung für die Jahre der Haft
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Mitte der siebziger Jahre war eine bewegte Zeit in Argentinien, es herrsch te Aufbruchsstimmung. Eine Diktatur war gerade vorbei, an den Universitäten und in den Betrieben wurde über eine gerechtere Gesellschaft diskutiert. Auch in der Automobilindustrie. Der US-Konzern Ford beschäftigte damals in seiner argentinischen Niederlassung über 7.000 Arbeiter, deren Interessen von 60 Betriebsräten vertreten wurden. Einer von ihnen war Pedro Troiani.

Der heute 58-jährige arbeitete 13 Jahre lang bei Ford - sechs davon im Betriebsrat. Der verstand sich nicht als "linke Kampfgruppe", erinnert sich Troiani, die Mitglieder dieses Gremiums gehörten viel mehr der rechtsperonistischen Gewerkschaft SMATA an. Sie setzten sich für Gesundheitsschutz, bessere Arbeitsbedin