Der absolute Orbán

Ungarn Die Beteiligung bei den Parlamentswahlen war recht hoch. Wider Erwarten spielte dies so gar nicht der Opposition in die Hände
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2018
„Verfolgen Sie diesen Korruptionsfall!“ Hört man in seinem Wagen eher selten
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Foto: Laszlo Balogh/Getty Images

Schon am frühen Nachmittag des 8. April zeichnet sich die erstaunlich hohe Wahlbeteiligung ab. Um 13 Uhr melden die ungarischen Wahlbüros, man sei schon bei 42 Prozent. Gegen Abend wird der Andrang so groß sein, dass Wahllokale in Budapest bis in die Nacht geöffnet haben. Ein gutes Zeichen, glaubt die Opposition zunächst. Die Regierungspartei Fidesz (Ungarischer Bürgerbund) könne nur auf zwei Millionen Wählerstimmen zählen, hieß es im Vorfeld dieses Votums. Gábor Vona, Parteichef der rechtsextremen Jobbik (Bewegung für ein besseres Ungarn), beschwor eine magische Grenze: „Wenn die Wahlbeteiligung über 70 Prozent liegt, wird Fidesz keine Regierungsmehrheit mehr haben.“ Es kommt ganz anders. Obwohl (oder weil?) 70 P