Deshalb blickt die Linkspartei in den Abgrund

Die Linke Susanne Hennig-Wellsow ist zurückgetreten, der #LinkeMeToo-Skandal erschüttert die Partei, vor allem aber hat sie bei der Bundestagswahl 2021 ein Debakel erlebt. Dafür gibt es strukturelle Gründe, die sich klar an Zahlen ablesen lassen
Exklusiv für Abonnent:innen
Susanne Hennig-Wellsow ist als Vorsitzende der Linkspartei zurückgetreten (Archivbild)
Susanne Hennig-Wellsow ist als Vorsitzende der Linkspartei zurückgetreten (Archivbild)

Foto: John MacDougall/Pool/AFP/Getty Images

Schon das Ergebnis der Bundestagswahl 2021 kam für Die Linke einem Blick in einen Abgrund gleich. Nur ihre Direktmandate haben sie davor bewahrt, aus dem Bundestag zu fliegen. Nun ist Susanne Hennig-Wellsow als Parteichefin zurückgetreten, die Frage nach der Positionierung in Bezug auf Russlands Krieg gegen die Ukraine spaltet die Partei, während sie sich zugleich mit Vorwürfen sexualisierter Übergriffe unter dem Schlagwort #LinkeMeToo auseinandersetzen muss.

Über allem aber steht das miserable Abschneiden bei den Bundestagswahlen 2021, für das allerlei konjunkturelle Gründe angeführt werden: Der Wahlkampf habe zu sehr oder zu wenig auf Rot-Rot-Grün orientiert. Die Polarisierung zwischen SPD und CDU sei zu stark gewesen. Das Abstimmungsverha