Der Arschlochfilter

Beziehung Unsere Autorin sitzt im Rollstuhl. Hier erzählt sie über ihr Verhältnis zu Männern – und warum sie manchmal vor Glück heult
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2015

Es gibt Leute, die denken, dass es mit einer Behinderung automatisch schwieriger ist, einen festen Partner zu finden. Sie haben recht. Es ist schwierig, es ist hart, mitunter steht man kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Aber das liegt nicht allein an der Behinderung. Es liegt auch an Berlin, wo ich seit sieben Jahren lebe. Jeder strebt hier nach Selbstverwirklichung. Im Job, im Privatleben, im Bett. Man bindet sich nicht, man wartet nur, bis etwas Besseres kommt.

Das Wertschätzen des Hier und Jetzt geht so verloren. Dabei zeugt die Fähigkeit, sich auf etwas besinnen zu können, von Selbstbewusstsein. Man weiß, was man hat, was man von sich selbst und dem Leben erwartet. Und dann kann man aufhören, auf etwas Besseres zu warten. Das wirkt sich auch auf die Entscheidun