Der Auftrag

Berliner Abende Kolumne
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Eigentlich hätte ich es wissen müssen, die Zeichen waren überdeutlich. Seit Jahren hauste ich ruhig und zufrieden in einer unaufgeräumten Wohnung, lebte genügsam von gelegentlichen Jobs und, bis vor kurzem, einem scheinbar nie versiegenden Arbeitslosengeld. Oft war ich müde, obwohl ich bis in die Puppen schlief. Manche hielten mich für faul, andere für einen Messie. Ich selbst beteuerte stets, ich sei arbeitsam und im Grunde ordnungsliebend, und viele, ich allen voran, glaubten mir meine Legende. So vergingen die Jahre.

Jetzt klingelte plötzlich das Telefon. Eine Stimme fragte: "Ist Ruben zu sprechen?" "Wer?" "Ruben!" "Hier gibt´s keinen Ruben." "Doch." "Nein. Bestimmt nicht." Ich legte auf. Leute gibt´s.

Wenig später klingelte der