Der Aufwand der Fischer

Neorealismus Luchino Visconti drehte 1947 „La terra trema“ mit Einheimischen im sizilianischen Aci Trezza. Eine Spurensuche
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2014

Gäbe es einen Atlas der bemerkenswertesten Drehorte, wäre Aci Trezza mit Sicherheit darin verzeichnet. Das verdankt der sizilianische Fischerort Luchino Viscontis Film La terra trema (Die Erde bebt), der zu den herausragenden Werken des Neorealismus zählt. Aci Trezzas Ambiente, das wechselnde Licht und die Urkräfte des Meeres werden in La terra trema – von Kameramann Aldo Graziati virtuos ins Bild gesetzt – zu Mit- und Gegenspielern der Charaktere. Dass der Film hier realisiert wurde, war kein Zufall; auch die literarische Vorlage I Malavoglia, der veristische Roman von Giovanni Verga, spielt in Aci Trezza. Visconti und sein Co-Autor Antonio Pietrangeli hatten die Handlung frei adaptiert und aus dem 19. Jahrhundert in die damalige Gegenwart verlegt.

La terra