Der beste Freund der Zeitung

Medien Olaf Forner verkauft in Kneipen Zeitungen. Das ist schwierig, auch auf dem ­Handy gibt es ja Nachrichten. Doch Forner kämpft. Für sich – und für eine gefährdete Kultur
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Die Tür schwingt auf, Olaf Forner tritt in das gelbe Licht. Acht Köpfe an der Theke der Szenebar drehen sich ihm zu. Sie starren ihn an, als sei er ein Alien. Forner hat einen bunten Fächer aus Zeitungen und Magazinen im Arm, dann poltert er los: "Na, ist denn hier auch irgendwer, der lesen kann?" Die Gäste wenden sich ab und starren in ihre Gläser. Nur ein Mann mit Kurzhaarfrisur fragt: "Watt haste denn da?" Forner zeigt die Auslage: taz, Freitag, Zeit, 11 Freunde, Titanic, zwei Stadtmagazine und das Ost-Comic-Heft Mosaik. Nichts dabei für den Cocktailtrinker in Leselaune. Forner zieht ab.

Wenn man Olaf Forner einen Abend bei seiner Tour durch die Kneipen, Bars und Restaurants Berlins begleitet, erfährt man viel über seine Liebe zu Zeitungen –