Der blessierte Mann

Animation Charlie Kaufmans „Anomalisa“ erzählt mit Puppen und Stop-Motion-Trick eine Identitätskrise
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2016

Am Rand aller Gesichter, die in Anomalisa auftauchen, verläuft eine Linie, die man zunächst für einen Schatten halten mag, die sich aber schnell als konstant, als den Gesichtern zugehörig herausstellt. Genauer gesagt: Sie beschreibt einen Kreis um die Gesichter, der unter dem Kinn verläuft, dann an beiden Gesichtsseiten knapp am Ohr vorbei nach oben, bis er sich am Haaransatz schließt. Die Linie trennt den Körper vom Gesicht, jenem Teil, der den Menschen zum sozialen Wesen macht, weil es Kommunikation ermöglicht und auf eine kommunizierbare Innerlichkeit verweist. Wenn man dem Menschen die Möglichkeit zum Ausdruck (im doppelten Sinn) nimmt, bleibt sein Inneres, sein psychisches Erleben, von der Außenwelt isoliert.

Die dann ihrerseits nicht m