Der Bollwerker

Porträt Kyriakos Mitsotakis setzt als griechischer Premier in der Flüchtlingsfrage auf eine Politik der harten Hand
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2020
Mitsotakis versteht sich als „Postpopulist“ und als Erneuerer der Nea Dimokratia
Mitsotakis versteht sich als „Postpopulist“ und als Erneuerer der Nea Dimokratia

Foto: AFP/Getty Images

Tränengas, Steine werfende Migranten vor brennenden Grenzzäunen, Soldaten, die Maschinenpistole im Anschlag, Heerscharen von Polizisten und patrouillierende Bürgerwehren. In Endlosschleife laufen im griechischen Fernsehen die immer gleichen Bilder von der Grenze zur Türkei, unterbrochen nur von neuesten Nachrichten zur Corona-Krise. Der EU-Flüchtlingspakt mit der Türkei sei faktisch tot, Griechenland werde seine Grenzen verteidigen und sich vor illegalen Übertritten schützen, beteuert Premier Kyriakos Mitsotakis in einem CNN-Interview. Sein Englisch ist flüssig und elegant, das Gegenteil zur mehr fragmentarischen Sprachbeherrschung seines Vorgängers Alexis Tsipras. Von ihrer Vita her könnten die beiden Alphatiere der griechischen Polit