Der brutalstmögliche Beförderer des Unbequemen

Verkaufsschlagzeilenproduzent Heinz Rudolf Kunze nervt. Und tarnt seine rechtskonservativen und kulturpessimistischen Töne als "zynisches Querdenkertum"
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Selbst beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest in der letzten Woche musste er sich noch staatstragend geben. Nach seiner persönlichen Beziehung zum europäischen Sängerwettstreit befragt, wies Heinz Rudolf Kunze belehrend auf die EU-Präsidentschaft von Angela Merkel und die Bedeutung des Deutschen als EU-Sprache hin, bevor er mit Band seinen angerockten Beitrag Die Welt ist Pop vortrug, der ihm allerdings nur den verdienten dritten und letzten Platz einbrachte.

Es war ein seltsames Bild: dieser verbiesterte, ältere Mann auf der glitzernden Showbühne, der den Refrain "Die Welt ist Pop, die Welt ist gut" mit unbeholfen rockistischen Armbewegungen unterstrich und eine verbissen gute Miene zum bösen Unterhaltungsspiel machte, das er weder beherrschen noch