Der dritte Mann

Blind Copy Mindestens 500 bis 1.000 Kinder werden in Deutschland jährlich per Insemination gezeugt. Doch das Thema Samenspende bleibt ein Vakuum in der juristischen und gesellschaftlichen Diskussion
Exklusiv für Abonnent:innen

Eine gläserne Fassade zwischen Friedrichstraße und Gendarmenmarkt. Auf die hier ansässige Berliner Samenbank fehlt allerdings jeder Hinweis. Nur ein diskretes Schild mit der Aufschrift Fertilitätsklinik weist potenziellen Spendern den Weg in den dritten Stock.

Wie viele Samenspender es in Deutschland gibt, weiß niemand. 500 bis 1.000 Kinder, so die offiziellen Angaben, werden jedes Jahr in Deutschland mit Spendersamen gezeugt. Schätzungen darüber, wie viele Frauen per Selbstinsemination schwanger werden, nachdem sie sich Sperma von privaten Spendern oder ausländischen Samenbanken besorgt haben, gibt es - naturgemäß - nicht. Dafür wankt die öffentliche Wahrnehmung bedrohlich zwischen Hysterie und Totschweigen. So sorgte ein Spiegel-