Der Erbe Pollocks

Wegwerfartikel Eine "Ausstellung" von Happenings Allan Kaprows im Münchener Haus der Kunst erinnert an die performative Wende in der Kunst
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"Graues Wasserfarbenbild von sich selbst malen / sich selbst grau malen / den Regen das Grau abwaschen lassen" - was wie zeitgenössische Lyrik klingt, ist die Gebrauchsanweisung für ein Happening von Allan Kaprow. Wie in Solo von 1969 ist beim Happening jeder Zuschauer zugleich Beteiligter; die Grenzen zwischen Kunst und Leben, Bühne und Publikum, Abbild und Wirklichkeit sind fließend. Kaprow, der im April 2006 78-jährig starb, hat den Begriff - englisch für "etwas, das geschieht" - gefunden und mit zahllosen Beispielen geprägt. Ohne dieses umfangreiche Werk wären die Arbeiten von Performance-Künstlern wie Hermann Nitsch, Marina Abramovic und Christoph Schlingensief kaum vorstellbar.

Dass Kaprow sich wie viele andere der damaligen Avantgardisten