Der Fall Wilma

Einbruch des Imaginären Katharina Höckers literarische Studie "In einem Mietshauskörper"
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In den Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken des Daniel Paul Schreber, die Freud zur Grundlage einer großen Paranoia-Studie machte, schrieb der erkrankte vormalige Senatspräsident seine Gewissheit nieder: "Aller Unsinn hebt sich auf". Strahlen und sprechende Vögel verfolgten Schreber mit bedrohlichen Botschaften, und er, der durchaus den Unsinn des ihm Zugeraunten einsah, versuchte auf bewundernswerte Weise, aus diesem Unsinn einen Sinn zu machen. Dass solch ein Sinn in den Grenzen und Normen von Wissenschaft wie Alltag als Krankheit galt und gilt, steht auf einem anderen Blatt.

"Aller Unsinn hebt sich auf" - diese beschwörende Feststellung könnte ein Motto für die neue Arbeit von Katharina Höcker gewesen sein. Katharina Höcker, Jahrgang 1960, leb