Der Feind ist nicht außen

Der Wahn der Superiorität Der Schriftsteller Michael Roes über New York und den Jemen, das Feindbild Islam und die gefährliche Verlockung des Krieges
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FREITAG: Herr Roes, wann waren Sie zum letzten Mal in New York?

MICHAEL ROES: Im Dezember letzten Jahres. Dort habe ich mit Dreharbeiten zu meinem jemenitischen Macbeth begonnen, die dann im Jemen fortgesetzt wurden. Die Hauptrolle spielt ein New Yorker, der mit der Obsession, einen arabischen Macbeth zu drehen, in den Jemen reist.

Was bedeutet die Stadt für Sie? Was fasziniert Sie an Ihr?

Ich liebe New York. New York ist eigentlich eine Welthauptstadt. Die lässt es zu, dass man dort nicht Fremder ist. Man braucht nicht die üblichen Initiationen, um dazu zu gehören. New York ist eine Stadt, die aus Fremden besteht, die nur eint, dass sie in New York leben. Das macht sie so angenehm.

In Ihrem Kriminalroman von 1999 "Der Coup der Berdache" ist New York eine Kulisse für d