Der Frau nicht auf die Füße treten

Ohne Sockel Jörg Magenau hat die erste Biographie über Christa Wolf geschrieben
Exklusiv für Abonnent:innen

Die schönsten Sätze stehen am Ende, auf Seite 449: "Sie bekannte sich zur DDR, weil sie eine Alternative zum Kapitalismus suchte. Sie blieb dort, weil sie nur dort schreiben konnte. Sie träumte vom Sozialismus, aber abseits der Partei. Sie ließ sich nicht zum Verstummen bringen, sondern hat ihre eigene Ausdrucksfähigkeit behauptet. Sie ist ihrem Lied nicht auf die Kehle getreten. Aber sie hat leise gesungen, um niemanden zu erschrecken. Und manchmal hat sie auch nur gepfiffen wie ein ängstliches Kind im Wald. Ein paar sehr schöne Werke sind so entstanden. Das bleibt."
Das ist die Quintessenz der 449 Seiten Biographie über Christa Wolf, die Jörg Magenau in diesem Frühjahr vorlegt. Es ist die erste Auseinandersetzung mit der Biographie der Sc