Der ganz normale Hass

NPD in Sachsen Wenn die Partei hohe Gewinne einfährt, ist das nicht so sehr der Proteststimmung zuzuschreiben. Die "Nationalen Sozialisten" sind manchenorts schon längst Teil des Alltagsbildes
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Für manche, die in Sachsen die rechtsextreme Szene seit Jahren beobachten, stellt sich angesichts der Wahlen am Sonntag nur noch die Frage: Wird die NPD ein einstelliges oder ein zweistelliges Ergebnis haben? Und daran anschließend: Wird sie die SPD überflügeln oder nicht? Auch wenn es die NPD seit 1968 nicht mehr in einen deutschen Landtag geschafft hat, muss man sich über jüngste Erfolge nicht unbedingt wundern.

Seit etwa 1997 haben die Rechtsradikalen in Sachsen ihre Strategie erkennbar geändert. Neonazis sind seither in der Alltagskultur angekommen. Sie sind nicht mehr ohne weiteres an ihrer Kleidung erkennbar, tragen mitunter Palästinener-Tücher und Kapuzenpullis. Seit Mitte der neunziger Jahre wurden von Rechten gezielt Jugendeinrichtungen