Der gebannte Blick

Im Kino "Der Pianist" von Roman Polanski zeigt die Geschichte eines "wunderbaren" Überlebens
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So weit ich zurückdenken kann, ist in meinem Leben die Grenze zwischen Phantasie und Wirklichkeit hoffnungslos verwischt gewesen", bemerkt der polnische Filmemacher Roman Polanski in seiner Autobiografie. Ein Satz, der in seinen frühen Filmen wie Ekel oder Der Mieter geradezu obsessiv bildhafte Gestalt angenommen hat. Und ein Satz, der von einer traumatischen Erinnerung gespeist wird. Polanski ist Jude. Er erlebte als Junge das Krakauer Ghetto und die Bombennächte in Warschau. Mit dem Vater gelang ihm die Flucht - seine Mutter starb in Auschwitz.

Mit Der Pianist nimmt Polanski im Alter - nach mehr oder weniger geglückten Ausflügen in den Mainstream - sein Thema wieder auf. Mehr noch: Er nähert sich anhand der Autobiografie des polnischen Pianisten Wladyslaw Sz