Der Geist des Weins

Alltag Gedanken über ein lebensnotwendiges Getränk
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Meine Freunde fürchteten nichts mehr als den aufjaulenden Schlachtruf "ich will weinn", mit dem ich in den späten achtziger Jahren manchen Saufabend initiierte. Das bedeutete, die Hahn würde saufen wie ein Loch, soweit nichts Ungewöhnliches, dann würde sie irgendwann anfangen zu flennen, auch das nichts Ungewöhnliches. Doch an solchen Abenden gerieten die Dinge gern ganz und gar aus den Fugen. Ob wir am Ende von der Polizei durch die Grünanlagen der Innenstadt gejagt wurden oder kichernd beziehungsweise heulend im engen Versteck irgendeiner Kleiderkammer hockten, war letztlich egal. Exzess war angesagt. Nicht selten prügelten wir uns mit den Stinos, Poppern oder Langhaarigen um die letzten Weinvorräte auf Partys, oder wurden aus ihren Diskotheke