Der Geist weht, wo er will

Suhrkamp zieht um Die Debatte um den Umzug des Suhrkamp-Verlages in Berlin krankt an ihrer Autoritätsfixierung. Nicht die Verlage sorgen für Impulse, sondern ihre Autoren
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Kreml-Astrologie. Mit diesem Wort bezeichnete man in den siebziger und achtziger Jahren eine beliebte Tätigkeit: Wenn man nur lange genug auf die Zwiebeltürme am Roten Platz und die Pelzmützen der Machthaber schaut, die sich regelmässig auf ihm versammelten, lässt sich eventuell sagen, welche Machtranküne sich vielleicht dahinter abspielt.

Kann ein Mythos überhaupt umziehen?

An denselben Kurzschluss vom Außen auf das Innen fühlt man sich bei der aktuellen Debatte um den Suhrkamp-Verlag erinnert. Ratlos stehen alle vor dem unscheinbaren Verlagshaus in der Frankfurter Lindenstraße und grübeln. Kann ein Mythos überhaupt umziehen? Was wollen die in Berlin? Was wird dann aus Frankfurt? Und was aus der Republik? Mit solchen Fragen stocher