Der gejagte Jäger

CDU Der SPD-Mann Karl Nolle kritisiert in seinem Buch die "Verwurzelung" der sächsischen CDU ­"im SED-Regime". Nicht alle Sozialdemokraten sind darüber begeistert
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Dieser Satz war durchaus als Drohung zu verstehen: „Und wenn ich auf dem Zahnfleisch krieche“, warnte Karl Nolle, „dieses Buch wird erscheinen.“ Gerade war wieder ein Termin verstrichen, zu dem „dieses Buch“ hätte vorgestellt werden sollen. 250 Seiten dick, ein Blasinstrument auf dem Titel, dazu der poetisch klingende Titel „Sonate für Blockflöte und Schalmeien“.

Musikalisch-harmonische Töne sind von Nolle allerdings nicht zu erwarten, eher Paukenschläge. Es gehe, so der Untertitel des geplanten Werkes, um die „nicht aufgearbeitete Geschichte der Staatspartei CDU und ihre tiefe Verwurzelung im SED-Regime“. Die Worte lassen ahnen, warum in Sachsen, wo die CDU seit 1990 regiert und im August ein neuer Landtag