Der Glanz des Märtyrers

Im Gespräch Der irakische Dichter Hamid Jassim über die Schlacht um Nadschaf und den Kampf der Kulturen in seinem Land
Exklusiv für Abonnent:innen

FREITAG: Warum haben sich US-Truppen und Übergangsregierung dazu entschlossen, in Nadschaf so kompromisslos gegen die Milizen des Muqtada al-Sadr vorzugehen?
HAMID JASSIM: Die Regierung, aber auch viele Parteien, die an der Nationalkonferenz in Bagdad teilnahmen, haben sich nach meinem Eindruck um eine politische Lösung bemüht, sind aber an Muqtada al-Sadrs Hartnäckigkeit gescheitert. Außerdem fühlen sich die Menschen in Nadschaf - das weiß ich von vielen dort - als Geiseln einer Ausnahmesituation, die beendet werden soll. Was in Nadschaf geschehen ist und weiter geschieht, wird schwerwiegende Folgen haben - nicht nur im Irak, sondern in der islamischen Welt überhaupt, vorrangig im Iran.

Nadschaf erscheint wie ein Symbol für eine immer hoffnungs