Der Griff lockert sich

Wahlen Die Mitte erodiert auch im EU-Parlament. Darin liegt eine Chance für die Demokratisierung Europas
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2019
Kritikwürdige EU-Flüchtlingspolitik, Graffiti in Lissabon
Kritikwürdige EU-Flüchtlingspolitik, Graffiti in Lissabon

Foto: Horatio Villalobos/Getty Images

Wie allgemein erwartet und im linksliberalen Spektrum vorauseilend beklagt: Die rechten Populisten haben bei dieser Europawahl kräftig abgeräumt, die Christ- und Sozialdemokraten gut 20 Prozent ihrer Sitze verloren. Während grüne Parteien die Gewinner sind, und das gleich in mehreren westeuropäischen EU-Staaten, während sie in Osteuropa marginalisiert bleiben. Auch gingen weit mehr EU-Bürger zur Wahl als 2014, doch ist das Schicksal der Europäischen Union mitnichten entschieden oder besiegelt. Das Europaparlament wird weiter in Brüssel und Straßburg tagen – nur so weitermachen wie bisher kann diese Legislative wohl kaum. Gibt es auch in dieser Kammer nach Jahrzehnten des Vorwärts zu immer mehr Integration das Zurück in mehr