Der Griff nach der Hand Gottes

WM Sie leben in L. A. Sie sind zornig und traurig. Sie tragen Shirts von Independiente oder Santos. Die US-Latinos sind die Seele des Fußballs
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2014
Fans von Club Atlético Independiente
Fans von Club Atlético Independiente

Foto: Leo La Valle/ AFP/ Getty Images

Kürzlich in Los Angeles: Junge Latinos streifen ziellos durch die Straßen des größten Mietkasernenbezirks der USA, Rampart District – das sind rund 150.000 Menschen im Radius von einer Meile. Die Zornigen gleichen Junkies: nervös, verschwitzt und fußballverrückt. Die Jüngsten tragen ihre Haare schulterlang, die Älteren sind kahl geschoren. Einige geben ihr letztes Geld für Panini-Sticker aus, andere plündern noch schnell ein Fernsehgeschäft, und während LAPD-Cops die Gegend absuchen, jonglieren sie bereits ganz unschuldig einen zerrupften Lederball, machen dabei komische Körperfinten, lässige Sambaschritte, den Fuß auf den Ball legen, rechts antäuschen, links antäuschen. Dann kommt irgendwann de