Der gute Bulle

Porträt Franz Keller lernte bei Paul Bocuse, kochte für Merkel und Putin. Dann ertrug er unseren Umgang mit Fleisch nicht mehr und wurde Biobauer
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2019
„Wir müssen die Tiere lieben, die wir essen“, sagt Franz Keller und macht es vor
„Wir müssen die Tiere lieben, die wir essen“, sagt Franz Keller und macht es vor

Foto: Schmott Photographers für der Freitag

Satte grüne Wiesen, mächtige Bäume, schmale sandige Wege, Holzzäune. Ruhe. Ein paar Hühner laufen über den Hof, die Rinder stehen auf der Weide, zwischen Ställen und Haus thront ein alter Bauwagen, grün gestrichen, rotes Dach. So stellt man sich einen Bauernhof vor. Doch Höfe wie diesen gibt es kaum noch.

Landwirtschaft in Deutschland, das sind heute hochgerüstete Betriebe mit riesigen Flächen und Massen an Tieren, Betriebe, die wie Fabriken funktionieren. Effizient, günstig, schnell: So wird dort Fleisch produziert. Und das in der Europäischen Union geltende Prinzip der Flächensubventionen, demzufolge ein Landwirt mit besonders viel Ländereien auch am meisten Zuschüsse kassiert, sorgt dafür, dass immer meh