Der gute und der fremde Fremde

Niederlande Tod in Hilversum - mit Pim Fortuyn starb ein "Kulturpatriot", der einen Rassismus der feinen Unterschiede pflegte
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Er ist das erste Opfer eines politisch motivierten Anschlags in den Niederlanden, die Pim Fortuyn, seit er sich als Politiker in Szene setzte, so polarisiert hat, wie noch nie seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Das Land galt stets als Aushängeschild einer multikulturellen, ausgleichenden Gesellschaft - der Soziologe und Unternehmer Fortuyn musste nur aussprechen, warum dieses Credo längst Etikettenschwindel war, und schon sah er sich auf einer Woge der Zustimmung. Ihm wurden daher gute Chancen eingeräumt, bei den Wahlen am 15. Mai einen eben solchen Überraschungscoup zu landen wie bei der Abstimmung über das Kommunalparlament von Rotterdam Anfang März. Aus dem Stand errang er dort ein Drittel der Stimmen und attackierte eine Hochburg der Sozialisten.
Doch Ro