Der heilsame Bluff

Wissen Bloße Einbildung führt zu erstaunlichen Heilerfolgen. Andererseits dürfen Ärzte ihre Patienten nicht belügen. Wie lässt sich der "Placebo-Effekt" nutzbar machen?
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Man schrieb das Jahr 1784, als in Paris ein Komitee gelehrter Köpfe zusammentraf: Es sollte die rätselhaften Heilungserfolge des deutschen Arztes Franz Anton Mesmer unter die Lupe nehmen. Unter dessen begnadeter Hand ließen sich die Damen der feinen Gesellschaft reihenweise kurieren. Doch das Verdikt fiel vernichtend aus. Ein „magnetisches Fluidum“, wie vom mutmaßlichen Wunderheiler postuliert, gebe es nicht, der heilende Effekt sei reine Einbildung.

Mehr als zwei Jahrhunderte später, scheint die Wissenschaft Mesmer zumindest in einer Hinsicht Recht zu geben. Suggestion, Einbildung und Glauben können durchaus kleinere bis größere medizinische Wunder vollbringen. Verantwortlich hierfür ist der „Placebo-Effekt“: Davon sprich