Der Herr der Blutdiamanten

Charles Taylor In dieser ­Woche muss der ehemalige ­liberianische Präsident vor den Richtern in Den Haag sein Schweigen brechen
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Der Angeklagte im beigefarbenen Anzug mit den goldenen Manschettenknöpfen sitzt ruhig in dem kleinen Gerichtssaal in Den Haag. Er sieht nicht zum Richter, schaut stattdessen langsam und konzentriert auf die wenigen Zuschauer. Nur drei sind an diesem Tag gekommen, um den Prozess gegen den ehemaligen liberianischen Präsidenten Charles Taylor zu beobachten. Sie verlieren sich auf der eigens erbauten Zuschauertribüne, die durch dickes Panzerglas vom Gerichtssaal getrennt ist.

Es ist dieses mangelnde Interesse, vor allem der westlichen Welt, mit dem dieser Zweig des internationalen Strafrechts kämpft. Obwohl mit dem Fluch der Straflosigkeit gebrochen wird, dauern die Verfahren oftmals zu lange und sind für den Laien undurchschaubar. In Taylors Fall spielt auch Geld eine