Der Info-Fixer

Literatur Toller Aberwitz auf fast 900 Seiten: Karl Immermanns „Münchhausen“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2021

Unter den zahllosen Varianten, die seit 1781 zu den Abenteuern des Lügenbarons erschienen, hat die umfangreichste und eigenwilligste Karl Immermann mit seinem 1838 und 1839 erschienenen Roman Münchhausen geliefert. Der 1796 geborene Immermann führte eine bürgerliche Juristenexistenz, die ihn von Münster über Magdeburg nach Düsseldorf führte, wo er zugleich als Theaterintendant fungierte. Als Autor war er ungemein fruchtbar und vielseitig. Privat spannte er dem Kriegshelden Lützow, der sich mehr für die wilde, verwegene Jagd interessierte als für die feineren Interessen seiner Frau, diese aus und lebte fortan mit der acht Jahre älteren Gräfin unverheiratet zusammen, bis er 1838 die 19-jährige Marianne Niemeyer vorzog, hei