Der Kanada-Clan

Linke Superhelden Als Premier befreite der Vater einst das Land vom konservativen Muff. Nun kämpft sein Sohn Justin Trudeau für eine offene Gesellschaft
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2016
Anders als seine Gegner schlug Justin Trudeau nie über die Stränge: Die Wähler lieben ihn dafür
Anders als seine Gegner schlug Justin Trudeau nie über die Stränge: Die Wähler lieben ihn dafür

Illustration: der Freitag

Um zu verstehen, was Justin Trudeau für die Kanadier bedeutet, muss man zuerst verstehen, was sein Vater für die Kanadier bedeutet. Und dafür wiederum muss man bedenken, wie Kanada Ende der 1960er aussah, als Pierre Trudeau auf einer Welle der „Trudeaumania“, wie es damals hieß, ins Amt geschwemmt wurde.

Die Männer, die diesen Staat durch das erste Jahrhundert seiner Existenz führten, waren durchweg strenge Grauköpfe, die sich mit technischen Problemen herumschlugen, mit Eisenbahnbau und Fischereigesetzen, mit Subventionen für benachteiligte Provinzen und Handelsabkommen mit den USA – und damit, zwischen dem französischsprachigen Québec und dem Rest des Landes den Frieden zu wahren. Revolutionäre Lichtgestalten waren d