Klimawandel in den Alpen: Auf sie mit Geröll!

Reportage Der Klimawandel löst Steinschläge in den Alpen aus, Berghütten müssen schließen. Forscher haben Lösungen entwickelt, wie Menschen geschützt werden können. Aber die Tourismusindustrie will das Problem lieber ignorieren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2022
Erdrutsch an der Stieregghütte in Grindelwald (Archivbild)
Erdrutsch an der Stieregghütte in Grindelwald (Archivbild)

Foto: Peter Schneider/picture alliance/dpa/Keystone

Einst empfing die 1954 eröffnete Berghütte Refuge de la Pilatte in den Sommermonaten Hunderte müde gelaufene Wanderer. Nach einem langen Aufstieg auf rund 2.600 Meter genossen sie dort ihre wohlverdiente Limo und bestaunten den angrenzenden Gletscher in den südfranzösischen Alpen. Aber in diesem Jahr kann dort niemand mehr Pause machen oder gar in den Schlafsälen übernachten: Die Hütte fiel dem Klimawandel zum Opfer.

Die anhaltend hohen Temperaturen haben den granithaltigen Untergrund auftauen und damit brüchig werden lassen. Geologen sprechen in solchen Fällen von „periglazialen Prozessen“. Die zuständige Stadtverwaltung kündigte daraufhin die sofortige Schließung an, auch die Terrasse darf nicht mehr betreten wer