Der Kommunismus ist …?

Fragebogen Harry G liebt Louis de Funès und glaubt, dass Banker die Welt regieren
Ausgabe 21/2020
Der Kommunismus ist …?

Illustration: der Freitag

Eigentlich heißt er Markus Stoll und ist 1979 in Regensburg geboren, aber als Harry G. kennt ihn die Comedian-Gemeinde weit über Bayern hinaus. Nun spielt Stoll einen Münchner Autoschrauber in der Serie Der Beischläfer (ab 29. Mai bei Amazon Prime).

Was mögen Sie an Angela Merkel?

Ihre unerschütterliche und unbeirrbare Art, ihre Sturheit und ihre Menschlichkeit. Außerdem bewundere ich, dass sie immer noch diese Raute mit den Händen formt. Oldschool, niedlich!

Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?

Ich lese kaum ein Buch zu Ende, um ehrlich zu sein. Wenn ich glaube verstanden zu haben, wie es sich entwickelt, verliere ich das Interesse.

Welchen linken Politiker, welche linke Politikerin bewundern Sie?

Tatsächlich bewundern tue ich keinen Politiker der Jetztzeit, auch keinen linken.

Zahlen Sie gern GEZ-Gebühren?

Gute Frage. Generell stelle ich mir die Frage, ob die Strukturen der öffentlich-rechtlichen Sender nicht zu aufgeblasen sind und zu viele Gebühren schlucken.

Welche Drogen sollten legalisiert werden?

Ich bin eher der Meinung, dass zwei Drogen, die im Alltag völlig akzeptiert sind, dringend auf den Prüfstand gehören: Alkohol und Zigaretten. Ich habe null und nichts gegen die eine oder andere Halbe und von Zeit zu Zeit mal ’nen Vollrausch!

Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?

Ich bin Frischluftfanatiker und habe zwei Kinder, die sich häufig in unser Bett schmuggeln. Nein!

Wer oder was hätten Sie gerne sein mögen?

Als kleiner Junge, das weiß ich noch wie heute, wollte ich unbedingt Lehrer werden. Wie mein Vater, am Gymnasium der Regensburger Domspatzen.

Ihr Leben wird verfilmt. Welcher Schauspieler sollte das tun?

Jim Carrey, ich bin ein großer Fan und er ist ein toller Schauspieler.

Sollte das generische Maskulinum abgeschafft werden?

Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden, was ist das???

StudentInnen oder Studierende?

Studierende, ganz eindeutig.

Haben Sie ein Zeitungsabo?

Nein. Ich ziehe alles aus dem Netz und ganz klassisch über TV-Nachrichtenformate.

Offene Grenzen sind …?

... nicht grundsätzlich schlecht, aber auch nicht grundsätzlich gut.

Sollte man Gehälter öffentlich machen?

Nein, ich glaube nicht. Das würde den Sozialneid, der in Deutschland ja durchaus vorhanden ist, nur unnötig anheizen.

Ihr Lieblingsvogel?

Seit ich Kinder habe: der Kakadu. Sie glauben gar nicht, wie witzig die Kids es finden, dass darin die Wörter Kaka und Du vorkommen.

Der Kommunismus ist …?

... auch keine Lösung.

Welchen Song würden Sie auf die einsame Insel mitnehmen?

Guns n’ Roses – Paradise City.

Toskana oder Krim?

Toskana. Die Krim ist mir zu weit und Putin mir zu suspekt.

Haben Sie geweint, als die Berliner Mauer fiel?

Nein, aber ich habe mit meinem Vater, der übrigens ein brutal witziger Zeitgenosse war, nur noch sächsisch geredet, um uns vorzubereiten.

Welche Verschwörungstheorie halten Sie für wahr?

Dass die Finanzwelt und deren Akteure die Welt regieren.

Gehen Sie zu sorglos mit Ihren Daten im Netz um?

Absolut, ich schere mich da gar nicht drum, ich bin wohl der Inbegriff des gläsernen Menschen.

Kaufen Sie bei Amazon?

Ja, mache ich. Was aber nicht bedeutet, dass ich „the local neigbourhood“ nicht supporte.

Ihre Lieblingsgewerkschaft?

Gute Frage, nächste Frage.

Sollte der Kapitalismus überwunden werden?

Nein, ohne freie Marktwirtschaft sind wir verloren.

Waren Sie schon mal auf einer Demonstration?

Während meiner Studentenzeit bei der einen oder anderen Gelegenheit.

Haben Sie Aktien?

Ja, habe ich. Ich habe während meiner Zeit als Investment-Manager einige Erfahrungen gesammelt, die ich auch heute noch ganz gut einsetzen kann, wenn es darum geht, Geld anzulegen.

Wo haben Sie zuletzt Urlaub gemacht?

In den Bergen. Berge sind mein ganzes Glück.

Ihr Lieblingsfilm?

Die Abenteuer des Rabbi Jakob. Ich bin ein riesiger Louis-de-Funès-Fan. Besonders in diesem Film.

Ihr(e) Lieblingsmaler/-in?

Arnulf Rainer, „Der Übermaler“.

Wo ist Ihr Zuhause?

Da, wo meine Familie ist. Und die lebt in Bayern, dem schönsten Fleck auf Gottes Erde.

Wie möchten Sie sterben?

In Würde und ohne große Quälerei, das ist, soweit es möglich ist, im Detail in einer Patientenverfügung geklärt.

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