Der Kommunismus ist …?

Fragebogen Jan C. Behmann war lange Zeit der Kopf hinter diesem Fragebogen – und füllt ihn zum Abschluss selbst aus
Ausgabe 44/2020
Der Kommunismus ist …?

Illustration: der Freitag

In der letzten Instanz des Freitag-Fragebogens befragen wir den, der für dieses Format über 50 Prominente an Bord geholt hat. Jan C. Behmann ist Unternehmer, Ausbilder, Berater, Sachbuch- und natürlich Freitag-Autor. Vielleicht kennen Sie sein Interview mit Peter Handke, das er 2018 zusammen mit Mladen Gladić geführt hat. An dieser Stelle erwartet Sie, liebe Leser*innen, demnächst Neues. Bis dahin: Danke, Jan!

Was mögen Sie an Angela Merkel?

Dass sie ihre Panikattacken öffentlich so durchgestanden hat.

Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?

Bücher sind wie Rotweine. Man kann sie liegen lassen, wenden – und irgendwann austrinken.

Welchen linken Politiker, welche linke Politikerin bewundern Sie?

Janine Wissler und Gregor Gysi.

Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?

Ja. Ich fahre ein mangofarbenes Klapprad namens Wolfgang One.

Welches Auto gefällt Ihnen am besten?

Mein Dacia Dokker Express. Weil er nicht wirklich „express“ ist.

Wann sind Sie zuletzt U-Bahn gefahren?

Ich mag keine dunklen Röhren. Lieber Tram mit Fensterkino.

Zahlen Sie eigentlich gern den Rundfunkbeitrag?

Voller Überzeugung.

Welche Drogen sollten Ihrer Meinung nach legalisiert werden?

Da gehe ich nach Thomas Fischer: in regulierter Form alle. Der widerliche Schwarzmarkt wäre endlich dahin.

Wer oder was hätten Sie gerne sein mögen?

Roger Willemsen. Dann saß ich auf seiner Trauerfeier und wusste: besser immer man selbst bleiben.

Sollte das generische Maskulinum abgeschafft werden?

Ja, ich stehe überzeugt für gendergerechte Sprache ein.

Haben Sie ein Zeitungsabo? Wenn ja, welches?

Abos sind für mich bedrückende Leseimperative. Außer den Freitag kaufe ich ZEIT, SZ und taz lieber „live“ am Kiosk.

Ihr Lieblingsvogel?

Der Lufthansa-Kranich. Grad etwas flügellahm.

Wenn Sie eine Zeitmaschine hätten, in welches Jahrhundert würden Sie reisen?

Nicht in die Vergangenheit. Denn dass früher alles besser war, ist eine paternalistische Fama.

Ist die Lüge ein legitimes Mittel in der Politik?

Da würde ich bei Niklas Luhmann Hilfe ersuchen.

Sollte man Gehälter öffentlich machen?

Klar. Frauen werden weiterhin benachteiligt. Das ist richtige Scheiße.

Der Kommunismus ist …?

... etwas, das zu freidenkerisch für Friedrich Merz ist.

Welchen Song würden Sie auf die einsame Insel mitnehmen?

If This Is It von Huey Lewis.

Toskana oder Krim?

Paris. Ich liebe die Stadt.

Sushi oder Schnitzel?

Sushi bei Jiro in Tokyo und Schnitzel bei Plachutta in Wien.

Sollte der Kapitalismus überwunden werden?

Arschlöcher sollten überwunden werden. Da hätten wir ein paar in dem System.

Kaufen Sie bei Amazon?

Außer Bücher.

Waren Sie schon mal auf einer Demonstration?

Meine Jugend war eher eine Vereinzelungssituation. Da hat mich schlicht keiner mitgenommen.

Haben Sie Aktien?

Nö, ich sitze lieber im Kaffeehaus.

Wo haben Sie zuletzt Urlaub gemacht?

Ich mache aus Überzeugung keinen Urlaub, sondern habe lieber ein schönes Leben.

Welchen Rat würden Sie den SPD-Parteivorsitzenden geben?

„Leute, was macht ihr da immer für einen Murks? Lasst Kevin endlich an die Macht.“

Sind einige Ihrer besten Freunde Muslime?

Artikel 4 des Grundgesetzes.

Wem würden Sie das Bundesverdienstkreuz geben?

Halte ich für eine überholte Veranstaltung.

Ihr Lieblingsfilm?

Der Staat gegen Fritz Bauer.

Ihr(e) Lieblingsmaler/-in?

Paul Klee.

Welche Ausstellung haben Sie zuletzt besucht?

Ich gehe in den Büchern des Steidl-Verlags immer auf meine ganz private Ausstellung.

Jan Fleischhauer oder Margarete Stokowski?

Fleischhauer kenne ich persönlich. Süß, aber anstrengend in seiner Attitüde.

Ihr(e) Lieblingsjournalist/-in?

Giovanni di Lorenzo und Michel Friedman.

Kaufen Sie im Bio-Laden?

Statt Urlaub, ja.

Wo ist Ihr Zuhause?

In meiner persönlichen Niemandsbucht Mühlheim am Main.

Wie möchten Sie sterben?

In meinem früheren Berufsleben habe ich viele schlimme Tode miterlebt. Ich hoffe auf ein gütiges Schicksal und eine Katalyse der Sterbehilfe.

Nespresso oder Filterkaffee?

Cortado im Glas im Crumble in Frankfurt.

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