Der Kommunismus ist …?

Fragebogen Raul Krauthausen hat 313 Apps auf seinem Smartphone und liebt die Songs von Funny van Dannen
Ausgabe 48/2018

Raul Aguayo-Krauthausen (geb. 1980 in Lima, Peru) ist Aktivist und TV-Moderator (Face to Face auf Sport 1). Krauthausen hat Osteogenesis imperfecta („Glasknochenkrankheit“) und ist auf den Rollstuhl angewiesen.

Was mögen Sie an Angela Merkel?

Sie hört zu, pumpt sich selten auf und hat viel für Frauenrechte erreicht.

Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?

Das Telefonbuch.

Welchen linken Politiker, welche linke Politikerin bewundern Sie?

Je länger ich darüber nachdenke, desto weniger finde ich eine überzeugende Antwort.

Wann sind Sie zuletzt U-Bahn gefahren?

Fahre täglich. Finde ich ökologisch überzeugend und bringt Menschen mit Behinderung Unabhängigkeit – wenn die BVG hält, was sie verspricht.

Kommt es vor, dass Sie „p.c.“ oder „nicht p.c.“ sagen?

Nein, eine Sprache, die ohne Diskriminierung auskommt, finde ich selbstverständlich.

Wer oder was hätten Sie gerne sein mögen?

Ich bin zufrieden.

Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone?

Stand jetzt: 313.

Und welche benutzen Sie am meisten?

Die „Wheelmap.org“, die Onlinekarte für rollstuhlgerechte Orte.

Töten Sie Insekten?

Darf ich die Aussage verweigern?

Ihr Lieblingsvogel?

Bibo aus der Sesamstraße und der in meinem Kopf.

Haben Sie einen Lieblingsfisch?

Nemo.

Offene Grenzen sind ...?

… zwischen Staaten früher oder später schon immer Realität gewesen.

Ist die Lüge ein legitimes Mittel in der Politik?

Wenn man aus reiner Rücksicht gegenüber anderen handelt: ja.

Sollte man Gehälter öffentlich machen?

Natürlich. Das erleichtert die Wahl des Berufs und fördert die Gerechtigkeit dort.

Der Kommunismus ist ...?

... wünschenswert, aber nur demokratisch machbar, ansonsten eine abzulehnende Diktatur.

Welchen Song würden Sie auf die einsame Insel mitnehmen?

Alles von Funny van Dannen.

Haben Sie geweint, als die Berliner Mauer fiel?

Ich war neun, saß in Kolumbien vor dem Schwarz-Weiß-Fernseher und wusste nicht, was „zu Hause“ passiert.

Wo haben Sie zuletzt Urlaub gemacht?

In Brandenburg.

Was schätzen Sie an der chinesischen Kultur?

Dass es sie gibt. Kenne sie leider kaum.

Haben Sie manchmal Angst, etwas Falsches zu sagen?

Oh ja. Worte sind genau, aber ihr Gebrauch ist es nicht. Viele Probleme entstehen aus Missverständlichem.

Welche Verschwörungstheorie halten Sie für wahr?

Dass Alexander Gauland eigentlich immer nette Nachbarn hatte.

Gehen Sie zu sorglos mit Ihren Daten im Netz um?

Ja, denn ich bin faul.

Kaufen Sie bei Amazon?

Für Menschen mit Behinderung ist Onlinehandel eine enorme Erleichterung, da setze ich mich manchmal auch über meine Monopolbedenken bei Amazon hinweg.

Ihre Lieblingsgewerkschaft?

Ließen sich Gewerkschaften voneinander trennen, wären sie keine mehr.

Sollte der Kapitalismus überwunden werden?

Ja.

Haben Sie schon einmal einen Abend mit einem Flüchtling verbracht?

Ja. Es sind ja einige nach Deutschland gekommen, das erhöht die Chancen.

Sind einige Ihrer besten Freunde Muslime?

Ja, und?

Haben Sie Aktien?

Nein, kann ich mir nicht leisten.

Welchen Rat würden Sie der SPD-Parteivorsitzenden geben?

Ihr solltet schneller handeln und Hartz IV schon vor sieben Jahren rückgängig gemacht haben.

Ihr Lieblingsfilm?

Wo die wilden Kerle wohnen, Alles steht Kopf u.v.a.m.

Welche Ausstellung haben Sie zuletzt besucht?

Die Ausstellung Das Netz imMuseum für Verkehr und Technik.

Wald oder See?

Bin ein See-Typ.

Meer oder Berge?

Meer. Große Seen sind wie das Meer. Wasser beruhigt.

Jan Fleischhauer oder Margarete Stokowski?

Natürlich Stokowski, bin doch ein Menschenfreund.

Ihr Lieblingsjournalist?

Da ich einen Mann nennen soll: Roger Willemsen. Journalist war er auch.

Wo ist Ihr Zuhause?

Berlin, meene Kleene!

Wie möchten Sie sterben?

Auf Schmerzen könnte ich gut verzichten. Alles andere kommt, wie es kommt.

Nespresso oder Filterkaffee?

Bohne.

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Geschrieben von

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