Der Kommunismus ist …?

Fragebogen Maxa Zoller empfindet die Frage nach Aktienbesitz als fast beleidigend und hat viele Lieblingsmalerinnen
Ausgabe 15/2019
Der Kommunismus ist …?

Illustration: Susann Massute für der Freitag

Noch bis zum 14. April dauert das Internationale Frauenfilmfestival in Dortmund. Geleitet wird es neu von Maxa Zoller (44), die in der Eifel aufgewachsen ist und unter anderem in London Kunst gelehrt hat.

Was mögen Sie an Angela Merkel?

Politiker sind nicht dazu da, dass man sie mag.

Welches Buch haben Sie zuletzt nicht zu Ende gelesen?

Julie Zehs Unter Leuten.

Welchen linken Politiker, welche linke Politikerin bewundern Sie?

Pauline Staegemann.

Halten Sie es für möglich, dass die ganze Welt eine Fiktion ist?

In meiner Vorstellung ist das so.

Darf man in Ihrem Schlafzimmer rauchen?

Das Bundesnichtraucherschutzgesetz verbietet seit Juli 2007 das Rauchen in Verlustigungsanstalten.

Wer oder was hätten Sie gerne sein mögen?

Ich wäre gerne eine richtig tolle Chansonsängerin gewesen, die Deutschland vor dem Schlager gerettet hätte.

Ihr Leben wird verfilmt. Welche Schauspielerin sollte das tun?

Melissa McCarthy.

Ist die Lüge ein legitimes Mittel in der Politik?

Eine sehr deutsche Frage.

Sollte das generische Maskulinum abgeschafft werden?

Siehe unten Ihre Frage mit dem Maler.

StudentInnen oder Studierende?

Studierende.

Haben Sie ein Zeitungsabo?

Ich sage das jetzt echt nicht wegen euch: den Freitag.

Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone?

Ich glaube drei.

Und welche benutzen Sie am meisten?

Whats App ist praktisch, um Familie und Freunde nicht aus den Augen zu verlieren.

Wenn Sie eine Zeitmaschine hätten, in welches Jahrhundert würden Sie reisen?

Ich habe ein starkes Verlangen, in die frühe Menschheitsgeschichte zu reisen, sagen wir die Zeit der Höhlenmalerei in Lascaux.

Offene Grenzen sind …?

… kurze, seltene Momente. Ich habe sie zweimal erlebt, einmal nach 1989, dann ab 1995 im Schengenraum.

Sollte man Gehälter öffentlich machen?

Ja, netto und brutto.

Der Kommunismus ist …?

… eine ganz besondere, einmalige Konstellation in der Geschichte, die es zu modernisieren gilt.

Gehen Sie zu sorglos mit Ihren Daten im Netz um?

Ich mache mir vor, ich tue das nicht, aber wahrscheinlich mach ich’s doch.

Kaufen Sie bei Amazon?

Aber nur Sachen, die es echt nicht woanders gibt, wie letztens das Lieblingsparfüm meiner verstorbenen Großmutter.

Welchen Song würden Sie auf die einsame Insel mitnehmen?

Einen Song des nubischen Künstlers Hamza el Din.

Haben Sie geweint, als die Berliner Mauer fiel?

Nein. Ich war 15 und das Thema wurde bei uns ganz komisch unterdrückt. Dafür hol ich das jetzt nach und heule jedes Mal, wenn ich die Dokumentationen sehe.

Welche Verschwörungstheorie halten Sie für wahr?

Dass 9/11 ein Insider Job war.

Ihre Lieblingsgewerkschaft?

Festivalarbeit gerecht gestalten.

Wo haben Sie zuletzt Urlaub gemacht?

Als wir noch in Kairo wohnten, waren wir im Sommer immer in Deutschland. Sehr schön.

Sollte der Kapitalismus überwunden werden?

Der konsumorientierte Kapitalismus geht nicht mehr lange gut.

Wem würden Sie das Bundesverdienstkreuz geben?

Alleinerziehenden Müttern.

Haben Sie Aktien?

Ich empfinde diese Frage als fast beleidigend.

Haben Sie schon einmal einen Abend mit einem Flüchtling verbracht?

Ja klar. Der Mann meiner spanischen Babysitterin ist aus Syrien.

Sind einige Ihrer besten Freunde Muslime?

Mein Mann und meine zwei Kinder.

Ihr Lieblingsfilm?

Ich habe keinen Lieblingsfilm, aber momentane Favoriten. Aktuell den brasilianischen Film Los Silencios von Beatriz Seigner und Sembra Mio Figlio von Costanza Quatriglio aus Italien.

Ihr Lieblingsmaler?

Geht auch Malerin? Meine Lieblingsmalerinnen sind meine Freundinnen Katja Bonnländer, Hadassah Emmerich, AK Dolven, Kimsooja und viele, viele mehr.

Jan Fleischhauer oder Margarete Stokowski?

Margarete Stokowski, of course.

Kaufen Sie im Bio-Laden?

Milch und Brot. Den Rest auf dem Wochenmarkt. Supermärkte meide ich.

Wo ist Ihr Zuhause?

Jetzt wieder Deutschland.

Wie möchten Sie sterben?

Nicht im Bett. Also vielleicht auf einem hohen Berg, dem Himmel nah, dann hat’s die Seele (noch) leichter. Nur für die, die den Körper dann runterhieven müssen, tut’s mir leid.

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