Der Kunst entkommt keiner

Buchmesse Der Weg vom Schmutz zum Kanon wird immer kürzer. In diesem Prozess ist die Verschriftlichung des Mündlichen das Hauptgeschehen. Eine Kritik der Gegenwartsliteratur
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Wer Literatur mag, es mit dem Lesen aber nicht so hat, dem kann geholfen werden, dem wird schon lange geholfen. Lesen ist für den Zugang zur Literatur längst keine zwingende Voraussetzung mehr; für den Zugang zur literarischen Welt, zur lebendigen Szene ist zu häufige, zu dichte, zu intensive Lektüre viel zu ... viel eben. Ist man mit dem Buch allein, ist man ja nicht da, wo wer ist, sondern anderswo. „Das Gespräch, das wir sind“, wie Hans Georg Gadamer die Kette der literarischen Tradition in einer dem Mündlichen verpflichteten Metapher unglücklich gefasst hat, das Gespräch, das wir sind, findet wesentlich im Saale statt, auf Podien, in Buchhandlungsecken, auf niedrigen Emporen, Theaterbühnen, halbrunden Tischen, spä