Der Letzte seiner Art

Porträt Luuk Koole ist Chef der einzigen koscheren Schlachterei in den Niederlanden. Dort wurde nun das Schächten verboten. Aber ans Aufgeben denkt Koole noch lange nicht
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Am Anfang war der Samstag, und der Samstag war frei. So stand es in der Anzeige, die Luuk Koole damals, mit Ende 20 sah. Normal war das nicht, im fleischverarbeitenden Gewerbe der achtziger Jahre. Schöne Sache, dachte sich Koole und bewarb sich bei der Fleischerei Marcus in Amsterdam als Betriebsleiter. Ein tüchtiger, junger Metzger mit Herzblut für seinen Beruf. Dass er an seinem freien Tag Auto zu fahren gedachte oder einzukaufen, dass er, ganz allgemein, den Sabbat nicht heiligte, war kein Problem. Ebenso wenig, dass er nicht mal koscher aß, sondern sich gern mal ein paar Schweinerippchen von der nicht-jüdischen Konkurrenz einverleibte. Er bekam die Stelle.

Am Ende, so hat es den Anschein, stehen 116 gegen 30. Mit diesem Ergebnis nahm das Parlament in Den Haag En